Stéphane Dafflon – 2010

Der Künstler Stéphane Dafflon, der in Lausanne lebt und arbeitet, ist vor allem durch grossformatige Wandmalereien bekannt geworden. Deren repetitive Muster sind zwar zumeist ungegenständlich, entstehen aber aus der Auseinandersetzung mit der alltäglichen Umwelt. Für Atelier Pfister kommen seine Muster nun von den Wänden auf den Boden – er entwirft Teppiche.

Alfredo Häberli, Kurator von Atelier Pfister, notiert in seinem Fragenkatalog an Stéphane Dafflon: «Wird der Teppich, der an die Wand gehängt wird, zu einem Kunstwerk? Und umgekehrt?» Aber auch Fragen zur Gemütlichkeit und Geborgenheit stellt der Kurator dem Künstler: «Ist der grosszügige Einsatz von Teppichen eine Quelle von Gemütlichkeit? Ist Geborgenheit da, wo der Teppich liegt?»

RUE
RUE steht für Rhythmus und den kinetischen Effekt. Es ist eine Komposition von Rechtecken in verschiedenen Grössen, mit abgerundeten Enden. Es mag wie ein Transkript eines Klanges aussehen, wenn man auf einer Musik-Software sucht.

PIERRAFORTSCHA
PIERRAFORTSCHA ist ein Felsblock. Dieser Block besteht aus 330 m3 Granit des Mont Blanc. Während der letzten Eiszeit, der Würm-Eiszeit, war der Rhonegletscher viel länger als heute. Vom Kanton Wallis reichte er bis zum Kanton Jura, wo er sich in zwei Teile gliederte. Ein Teil ging in Richtung Lyon auf dem aktuellen Verlauf der Rhone. Der andere Teil reichte bis zum Kanton Solothurn. Es war das Eis, welche die Felsen des Mont Blanc im Wallis zu ihrer aktuellen Position gebracht hat.

FONT
FONT, das sind zwei identische Pläne, mit unterschiedlicher Ausrichtung, die sich überschneiden. Das Resultat ist ein Interlock, ein visueller Effekt der Torsion.

VITA
Stéphane Dafflon, geboren 1972 im Kanton Freiburg, besuchte die Ecole cantonale d’art in Lausanne (ECAL), wo er seit 2001 selber als Professor wirkt. Bekannt wurde der Künstler vor allem durch grossformatige Wandmalereien. Er lebt und arbeitet in Lausanne.

Video-Portrait auf YouTube ansehen
www.stephanedafflon.com
www.atelierpfister.ch

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