Alfredo Häberli – Kurator – 2010

Aus der ursprünglichen Idee, einen Förderwettbewerb für junge Schweizer Designer zu organisieren, entwickelte sich zwischen Januar 2009 und Juni 2010 eine komplett neue Einrichtungskollektion. Ihr Name ist Programm: Atelier Pfister. Atelier, weil von Anfang an klar war, dass hier junge Kreative eine konkrete Realisierungschance erhalten sollten.

Alfredo Häberli – kuratiert die Kollektion 2010 …

DIE IDEE ATELIER PFISTER
Aus der ursprünglichen Idee, einen Förderwettbewerb für junge Schweizer Designer zu organisieren, entwickelte sich zwischen Januar 2009 und Juni 2010 eine komplett neue Einrichtungskollektion. Ihr Name ist Programm: Atelier Pfister. Atelier, weil von Anfang an klar war, dass hier junge Kreative eine konkrete Realisierungschance erhalten sollten. Weil sie, nebst den anerkannten Designern, auf dem Weg sind, sich zu etablieren, und in diesem Projekt noch experimentieren, testen, konstruieren und dekonstruieren können. Atelier, weil der Begriff das Bild von authentischen Künstlern, mutigen Originalen und hoffnungsvollen Visionären evoziert. Und wie bei jedem ähnlichen Projekt ebnete die Hoffnung, dass hier etwas völlig Neues entstehen würde, den Weg. Als Kurator des Projektes war ich mit vielen weiteren Themen konfrontiert: Welche Lösungen liegen im Problem verborgen? Und wie spüre ich sie auf? Wie erzeuge ich daraus Auftrieb? Da ich Gestaltung nie als reine Willenssache gesehen habe, sondern immer als eine Folge der Aufmerksamkeit und Offenheit gegenüber der Realität, habe ich den Designerinnen und Designern einen Fragenkatalog statt eines Briefings mit auf den Weg gegeben: Habe ich einen Ort, wo sich Kleidung konzentriert anhäuft? Wie viel Ordnung ist zu viel? Wie viele Kissen braucht Gemütlichkeit? Was will man lieber unsichtbar machen, was nicht? Sind zwei Matratzen in Längsrichtung hintereinander auch ein Doppelbett? Dies sind nur einige Beispiele aus Dutzenden von Fragen, die, ergänzt mit Bildern, dazu motivierten, zu beobachten, zu hinterfragen und Neuland zu betreten. Als Kurator waren für mich das Interesse an einer analytischen Intelligenz und Spontaneität ebenso zentral wie die gewählte Vereinfachung und Raffinesse, die Vielseitigkeit  und Einmaligkeit. Hierbei wirkte ich mit als Coach, Kritiker und Förderer. Das war die Methode. Entstanden sind über 120 Produkte mit 13 Designerinnen und Designern. Zum Beispiel ein Sofa, das wie eine weiche Bank aussieht. Ein massiver Holztisch mit sechs Schubladen. Ein Bett, das rundherum bestückt werden kann. Ein futuristischer dreibeiniger, gepolsterter Stuhl. Ein Faltschrank, der frei im Raum stehen kann. Eine Leuchtenfamilie, die den Reflektor thematisiert. Eine Karaffe, die das Restwasser sinnvoll wiederverwendet. Und viele Objekte mehr – alle basierend auf der Leidenschaft für Design.
Alfredo Häberli, Designer

VITA
Alfredo Häberli, 1964 geboren in Buenos Aires, lebt seit 1977 in Zürich und ist Schweizer Designer von Weltrang. Seine Entwürfe, zum Beispiel der Stuhl „Segesta“ für Alias, das Tafelservice „Origo“ für iittala oder der Sessel „Take a line for a walk“ für Moroso, sind längst moderne Klassiker. Das Museum für Gestaltung Zürich ehrte ihn 2008 mit einer Retrospektive. Sein Credo: „Beobachten ist die schönste Form des Denkens.“

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www.alfredo-haeberli.com
www.atelierpfister.ch

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