Christoph Hefti entwirft Bettwäsche, Zierkissen, Möbel- und Vorhangstoffe sowie Teppiche – 2014

Im Mittelpunkt der Stoffe des Textildesigners Christoph Hefti steht die Farbe. 

Um die Motive zu reduzieren, hat er sich an Farbtests aus der Textilindustrie inspiriert. Dort, wo Farben direkt in kleinen Flächen rasch und unabhängig vom Design aufgetragen werden. Es ist eine Work-in-Progress-Situation, die für den Konsumenten des Endproduktes nicht ersichtlich ist. Dieses Zwischenprodukt macht er zu Design. Beim Gestalten der Farbflächen für Atelier Pfister bezieht sich Christoph Hefti unter anderem auf das Bauhaus – eine Designbewegung, die eine enge Verbindungen zwischen Kunst und Design herstellt. Das ist exakt das Universum, in dem sich auch Christoph Hefti bewegt.

Die Mischung von dumpfen Farbtönen und leuchtenden Farben, aber vor allem die starken Farben gaben ihm das Gefühl, für ein Appartment in Rio de Janeiro in den 50er-Jahren zu entwerfen. Eine Stimmung von Licht, Kontrasten, Grosszügigkeit, Überraschungen und Ästhethik, die er auch in hiesige Wohnungen einbringen will.

BRAUNWALD

Für die Bettwäsche BRAUNWALD spielt Christoph Hefti mit Farbverläufen und optischen Effekten: Die Farben tauchen auf, verschwinden wieder, einige bleiben als einheitliche Fläche, andere verändern sich. Die Farbverläufe sind in Bewegung. Im Gegensatz zum Duvetanzug ist das Kissen ganz ruhig gehalten: Die Vorderseite beschränkt sich auf einen Farbverlauf in einem zarten Türkis, die Rückseite ist wie beim Duvetanzug bewusst uni in einem Petrolton gehalten. So entsteht je nach Ausrichtung der Bettdecke und des Kissens ein unterschiedlicher Mix & Match-Effekt nach persönlichen Vorlieben. BRAUNWALD ist aus Percale, einem leichten, besonders feinfädig und dicht gewobenem Baumwollstoff. Aufgrund seiner Eigenschaften eignet sich Percale gut als Basis für zartfarbige Druckdessins mit feiner Zeichnung.

Masse und Preise:
Kissenanzug 50/70, CHF 29.-
Kissenanzug 65/65, CHF 29.-
Kissenanzug 65/100, CHF 39.-
Duvetanzug 160/210, CHF 129.-
Duvetanzug 200/210, CHF 169.-
Duvetanzug 240/240, CHF 229.-

Erhältlich ab Mitte August 2014.

TÖDI

Die Farbtests aus der Industrie werden schnell von Hand aufgetragen, unabhängig von Design und Motiv und werden danach meistens weggeworfen. „Diese Müsterchen haben manchmal eine geheimnisvolle Ausstrahlung“, so der Textildesigner Christoph Hefti. Sie zeigen, wie sich Farben gegenseitig beeinflussen, ergänzen, aufwerten oder auch zerdrücken. Hier werden diese Farbflächen zu Design. Das heisst, die Zufälligkeit verschwindet, das Unerwartete wird quasi entworfen. „Wichtig war mir, mit dieser Idee direkt auf das Endprodukt einzugehen, für jedes Produkt eine eigene Farbstimmung zu kreieren. Beim Vorhang ging es mir darum, die Farben des transparenten Stoffes mit Licht zu vermischen“, so Hefti. Die Bettwäsche ist hingegen als ein grosses Farbmuster entworfen; das Duvet mit den Farbvariationen, die Kissen wirken wie separate Farbblöcke. Wie mit den Farbtests, wird Unerwartetes und Unlogisches
plötzlich selbstverständlich. Daher ist das unerwartet rote Kissen kein Fehler der Verpackungsabteilung, sondern ist in der ganzen Kombination das Tüpfelchen auf dem i und macht die Bettwäsche zu einem spannenden Ganzen.


Die Bettwäsche TÖDI ist aus Percale, einem leichten, besonders feinfädig und dicht gewobenem Baumwollstoff. Aufgrund seiner Eigenschaften eignet sich Percale gut als Basis für zartfarbige Druckdessins mit feiner Zeichnung.

Masse und Preise:
Kissenanzug 50/70, CHF 29.-
Kissenanzug 65/65, CHF 29.-
Kissenanzug 65/100, CHF 39.-
Duvetanzug 160/210, CHF 129.-
Duvetanzug 200/210, CHF 169.-
Duvetanzug 240/240, CHF 229.-

Erhältlich ab Mitte August 2014.

Für die Zierkissen TÖDI aus leinwandbindigem Polyester-Leinen-Mischgewebe hat Christoph Hefti zwei verschiedene Multicolore definiert, einmal in kräftigen Blau-, einmal in dezenten Grautönen.

Masse und Preise:
50/50, CHF 49.-

Erhältlich ab Mitte August 2014.

Der Vorhang TÖDI ist aus Batist, einem trotz Naturfaserstruktur hochtransparenten, feinfädig gewobenen Stoff aus 30% Polyester und 70% Leinen. Christoph Hefti hat für diesen hauchdünnen Vorhangstoff zwei Farbstellungen entwickelt, eine in kühlen Blau-, eine in warmen Naturtönen.

Masse und Preise:
Stoffbreite 3 m, CHF 119.-/lfm.

Erhältlich ab Mitte August 2014.

MOLLIS und NÄFELS

Mit MOLLIS und NÄFELS hat der Textildesigner Christoph Hefti eine exklusive Möbelstoffkollektion für Atelier Pfister entworfen, die für alle gepolsterten Atelier Pfister Möbel eingesetzt werden kann. Bei MOLLIS handelt es sich um einen groben Stoff, bei NÄFELS um einen feinen Stoff aus hochwertiger synthetischer Faser.

Christoph Hefti lässt bei MOLLIS und NÄFELS gekonnt die Farben und Strukturen spielen. Dabei erzeugt jede Struktur einen eigenen Farbeffekt. Auf der Milimeterskala sieht man die verschiedenen Farbfäden, die ineinander gewoben wurden. Auf der grossen Skala ergibt sich eine einheitliche Farbgebung mit viel Intensität. Die Möbelstoffkollektion umfasst verschiedene Farbtöne. Je nach Einsatz auf dem jeweiligen Möbelobjekt werden unterschiedliche Farbeffekte erzielt. So können zum Beispiel beim Sofa RIOM die Bezüge für Rückenlehnen, Sitzpolster und Kissen frei kombiniert werden. Das Resulat sind ungeahnte Farbgebungen und -effekte.

Erhältlich ab Herbst 2014.

ENNENDA

Für den Teppich ENNENDA liess sich der Textildesigner Christoph Hefti von Holzdrucken mit Batikmotiven inspirieren. Diese wurden früher im Glarnerland für den afrikanischen Markt hergestellt. Als Kind sah er diese zum ersten Mal bei seiner Grossmutter in Ennenda, als sie Stoffreste als Putzlappen gebrauchte.

Für den handgewobenen Sumak aus Schurwolle und Baumwolle, hergestellt in Indien, verwendet der Textildesigner jedoch nur einen Ausschnitt aus dem Batikmotiv, sozusagen als abstrakte Erinnerung an diese Stoffe. Ennenda – „dort drüben“ – symbolisiert für Christoph Hefti diese kulturelle und industrielle Situation von den afrikanischen, im Glarnerland hergestellten Stoffen. Die Industrie gibt es nicht mehr, die Kulturen haben es traurigerweise nicht geschafft sich zu vermischen. Ennenda ist auch Christoph Heftis Bürgerort. „Dort drüben“ ist für ihn auch eine Herausforderung, weiter zu schauen, aufzubrechen und sich fortzubewegen…

Masse und Preise:
Ca. 170/240, CHF 695.-

Erhältlich ab Mitte August 2014.

FILZBACH

Filzen, eines der ältesten Textilhandwerke, bietet auch heute noch ungeahnte Gestaltungsmöglichkeiten. Denn jede Farbe und jedes Motiv wird Schicht für Schicht eingearbeitet und der Textildesigner kann die Intensität der Farben individuell bestimmen. Archäologische Fundstücke aus der Jungsteinzeit bezeugen, dass die ersten Filze aus gepressten Tierhaaren hergestellt wurden. Die Filzmacher von Yalvaç in Zentralanatolien benutzen reine Schurwolle.

Auch Christoph Hefti war von diesem seltenen und vom Aussterben bedrohten Handwerk fasziniert, als Niels Blättler, der Leiter von Atelier Pfister, ihm von den letzten Filzmachern in der Türkei erzählte. Es sind vorwiegend ältere Männer, die das Filzhandwerk noch beherrschen. Nachdem die losen Wollfasern maschinell kardiert und zu Flor verarbeiten wurden, wird dieses von Hand mit grossen Gabeln auf die Motivvorlagen verteilt, danach wird alles von Hand zusammengerollt und mittels Wärme und Druck in der Presse gewalkt.

Die Qualitäten des Naturproduktes Filz werden wieder vermehrt geschätzt. Filz hält grossen Temperaturen und Belastungen stand, ist wasserabweisend und relativ kostengünstig in der Herstellung. Die Teppichunikate mit einfachen, graphischen Motiven in Naturtönen mit Farbakzenten bilden einen harmonischen Kontrast zu industriell hergestellten
Einrichtungsgegenständen. Mit FILZBACH sollen aber auch Perspektiven für neue Filzmachergenerationen in Zentralanatolien geschaffen werden.

Masse und Preise:
Unikate in diversen Massen von 3 bis 4 m2
Preisbeispiel für 150/200, CHF 395.-

Erhältlich ab Mitte August 2014.

VITA

Christoph Hefti, geboren 1967 in Lausanne, pendelt zwischen der Schweiz, Paris, Brüssel und Mailand. Nach seiner Ausbildung an der Schule für Gestaltung Zürich als Textil Designer folgte die Weiterbildung an der Central St.Martin‘s School of Art and Design in London mit den Abschlüssen BA Fashion und MA Fashion/Textile Distinction. Nach ersten Engagements bei Jean-Paul Gaultier (Paris) und Fabric Frontline (Zürich) arbeitete Christoph Hefti 13 Jahre als Creative Assistant für Dries Van Noten (Antwerpen), wo er für das Entwerfen und Entwickeln der Stoffdrucke verantwortlich war. Von 2011 bis 2013 folgte ein Engagement bei Lanvin als freiberuflicher Print und Jacquard Designer und seit 2013 entwirft er Stoffe für Balenciaga. 2013 recherchierte er für Bulgari im Bereich Flacon- und Verpackungsdesign. Nebst der Mode entwickelte er eine Leidenschaft für handgemachte Teppiche, entdeckte darin den direkten Austausch zwischen Designer und Handwerker, eine Verbindung, die in der Mode mehr und mehr verlohren geht. Er entwickelt in Eigenregie limitierte Editionen von handgeknüpften Teppichen, hergestellt in Nepal. Im Oktober 2014 wird er seine erste Teppich Kollektion CHRISTOPH HEFTI RUGS lancieren.

Nebst seinen Aufträgen für die Industrie hat sich Christoph Hefti auch mit diversen kulturellen Projekten einen Namen gemacht, so bei der Weltausstellung 2005 in Aichi (Japan), wo er zusammen mit der Modedesignerin Lela Scherrer die Uniformen des Schweizer Pavillons entwickelte. Ausserdem ist er ein geschätzter Juror bei Wettbewerben im In- und Ausland. Ob Theaterkostüme, Performing Art Projekte im Kollektiv oder Videokunst-Installationen in Eigenregie und für diverse Kunsträume und Galerien in Europa, der arrivierte Schweizer Designer fühlt sich auf verschiedenen Bühnen wohl. Das bezeugt auch sein Palmarès.

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